Nina Vogler                           

Wie wirkt Homöopathie?

Die Homöopathie geht davon aus, dass die Lebenskraft verantwortlich ist für ein gesundes, stressresistentes Leben. Wird jemand krank, so ist dessen Lebenskraft erschöpft. Homöopathische Arzneien helfen, die Lebenskraft zu stimulieren und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Arznei wird also nicht "gegen" eine Krankheit verschrieben, sondern "für" einen Menschen. Wie rasch eine Besserung eintritt, hängt von der Art der Beschwerden und deren bereits bestehenden Dauer ab. Die Dauer und Stärke einer Heilreaktion hängt von der gegebenen Potenz einer Arznei ab, insbesondere von der Reaktionsfähigkeit des Organismus,  aber auch von der Dauer des Bestehens und von der Tiefe einer Erkrankung ab.

Während der homöopathischen Behandlung können folgende Reaktionen auftreten, die durch die homöopathische Arznei ausgelöst wurden:

-     Bestehende Symptome können sich vorübergehend verstärken

-     Symptome verlagern sich weiter nach aussen (Hering'sche Heilregel)

-     Alte Symptome von früher werden nochmals spürbar

-     Vorübergehend mehr Ausscheidungen (Schweiss, Durchfall, Ausfluss)

-     Müdigkeit, man schläft sich gesund!

Diese Reaktionen sind gute Zeichen! Sie bedeuten, dass der Körper an den schwachen Stellen arbeitet.

Der Heilungsverlauf

Dr. Hahnemann und weitere homoöpathische Ärzte haben beobachtet , dass Heilung nach Gesetzmässigkeiten vor sich geht. Ein guter homöopathischer Therapeut kann darum den Heilungsverlauf optimal beurteilen. Die sogenannte Hering-Regel umfasst drei wichtige Punkte:

1. Die Heilung verläuft von oben nach unten.

Ein Patient mit Gelenksbeschwerden sollte also zuerst eine Besserung im Schulterbereich, dann in der Hüfte und schliesslich in den Knien verspüren.

2. Von innen nach aussen.

Die Heilung erfolgt vom Zentrum zur Peripherie. Das Gemüt als „Innerstes“ bessert sich zuerst. Es folgen die Lebenswichtigen Organe wie Herz, Niere und Lunge. Zum Schluss verschwinden auch die Gelenk- und Hautbeschwerden.

3. In umgekehrter Reihenfolge des Entstehens.

Krankheiten die erst kürzlich aufgetreten sind, werden zuerst geheilt. Am Schluss verschwinden jene Beschwerden, die schon am längsten bestehen. Die Homöopathie versucht „Unterdrückungen“ im schulmedizinischen Sinn zu vermeiden.

Was nützt es einem Ekzem-Patienten, wenn seine Hautbeschwerden verschwunden sind, er nun aber an asthmatischen Beschwerden oder gar Depression leidet. Hier wird deutlich, dass die Hautprobleme des Patienten nicht von Innen heraus geheilt wurden, sondern mit einem äusserlichen Mittel (z. B.: Cortisonsalbe) unterdrückt worden sind.

Arzneimittel

Die Heilsubstanzen werden an gesunden Menschen geprüft. Die dabei auftretenden Symptome werden genauestens festgehalten und ausgewertet. Dies nennt man Arzneimittelprüfung (AMP). Homöopathische Mittel sind aus Pflanzen, Tieren, Mineralien oder Metallen hergestellt. Auch Krankheitsstoffe (Nosoden) werden verwendet